德語小說閱讀:狼子(27)
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來源:網(wǎng)絡(luò)
2020-07-02 03:06
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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德語小說閱讀:狼子(27)
Wolfsblut fühlte sich in Sierra Vista, wie der Besitztum des Herrn hie , bald heimisch. Mit den anderen Hunden hatte er kein ernstliches Problem, denn er wollte von ihnen nur eins - in Ruhe gelassen werden, so wie es sein Lebtag gewesen war. Dick, der gutmütig war, zeigte bald kein Interesse mehr an ihm.
Anders verhielt es sich mit Collie. Wenn sie seine Gegenwart auch duldete, weil ihre Herrn es so haben wollten, so war das kein Grund, ihn in Ruhe zu lassen. Sie machte ihm das Leben schwer, und sein Instinkt erlaubte es ihm nicht, sie anzurühren. Wenn sie mit ihren scharfen Z hnen auf ihn losstürzte, so kehrte er ihr die dick bepelzte Schulter hin und schritt steifbeinig und würdevoll davon. Setzte sie ihm zu sehr zu, so ging er im Kreis um sie herum, Gesicht und Schulter immer ihr zugewandt, wobei ein geduldiger, fast gelangweilter Ausdruck in seine Augen kam. Am liebsten nahm er keine Notiz von ihr und ging ihr aus dem Weg.
Es gab noch so vieles für Wolfsblut zu lernen. Das Leben im Nordland war einfach im Vergleich zu den vielen Regeln in Sierra Vista.
Er wusste jetzt, dass die Familie zum Herrn geh rt, aber das waren so viele Menschen; ganz anders als bei der kleinen Familie des Grauen Biber. Aber er lernte, welche Menschen dem Herrn lieb und teuer waren und behandelte sie danach. Was dem Herrn lieb, war es auch ihm, und er wachte darüber sorgsam.
Selbst die beiden Kinder Scott und Maud duldete er, obwohl er die H nde von Kindern nie gemocht hatte, denn bei den Indianern waren sie zu oft grausam zu ihm gewesen. Aber diese beiden liebte der Herr, deshalb durften sie ihn streicheln. Allerdings begrü te Wolfsblut die Kinder nicht gerade freundlich, aber er war auch nicht tückisch und nahm ihre Neckereien hin. Konnte er sie nicht mehr ertragen, so stand er auf und ging festen Schrittes weg.
Nach einiger Zeit fing er aber an, die Kinder gern zu haben. Er wartete auf sie, und ein freundlicher Glanz trat in seine Augen, wenn er sie erblickte.
hnlich hoch wie die Kinder stand nach einiger Zeit Richter Scott in seiner Gunst. Er dr ngte sich ihm nicht auf, und Wolfsblut lag auf der Veranda gern zu seinen Fü en, wenn er die Zeitung las.
Aber am meisten liebte er den Herrn! Keine Liebkosung der anderen konnte seiner Kehle den kosenden Ton entlocken, und keiner konnte ihn dazu bewegen, den Kopf zu verstecken. Diesen Ausdruck v lliger Hingabe, v lligen Vertrauens hatte er nur für den Gebieter übrig.
Auch au erhalb des Hauses gab es viel für ihn zu lernen. Das Besitztum des Herrn war gro , aber es hatte seine Grenzen. Stra en und Wege geh rten allen und hinter Hecken und Z unen lagen die Besitze anderer Leute. Verstie er gegen ein dort geltendes Gesetz, so machte ihm dies der Herr durch einen Puff mit der Hand oder durch tadelnde Worte deutlich. Jeder Ausdruck des Missfallens von ihm gab Wolfsblut einen Stich ins Herz, und so richtete er sein Leben nach den geltenden Regeln ein.
Im Land des Nordens war der Hund das einzige Haustier gewesen. Alle anderen Tiere hatten in der Wildnis gelebt, und man konnte sie verfolgen und verzehren. Wolfsblut kam es nicht in den Sinn, dass das im Süden anders sein sollte.
Eines Morgens begegnete ihm ein Hühnchen, das aus dem Hühnerhof entwischt war. Wolfsblut machte ein paar S tze, lie seine Z hne blitzen, und das erschrockene Hühnchen war gepackt. Es war gut gem stet, fett und zart. Wolfsblut leckte sich das Maul, so vortrefflich hatte es geschmeckt.
Sp ter am Tag entdeckte er noch ein verirrtes Hühnchen, aber der Stallknecht eilte zu dessen Rettung herbei. Mit einer Peitsche schlug er nach Wolfsblut, der sofort von dem Hühnchen lie , aber sich gegen den Mann wandte. Ohne einen Laut fuhr er dem Mann an die Kehle. Der schrie laut auf und taumelte zurück, lie die Peitsche fallen und schütze das Gesicht mit dem Arm, der bis zum Knochen aufgerissen wurde.
Das Leben des Stallknechtes rettete Collie. Voller Wut stürzte sie auf Wolfsblut, der vor ihren scharfen Z hnen zurückwich. Aber Collie wurde immer erregter und grimmiger, bis Wolfsblut seine Würde verga und floh.
Scott sagte, dass er es seinem Hund auch noch beibringen werde, dass er die Hühner in Ruhe zu lassen habe. Zwei Tage sp ter hatte er dazu Gelegenheit.
Als sich nachts alle zur Ruhe gelegt hatten, kletterte Wolfsblut auf einen Holzhaufen, erreichte von dort aus das Dach des Hühnerstalls, kroch darüber hinweg und sprang auf der anderen Seite in den Hof. Einen Augenblick sp ter war er im Stall und dann begann das Gemetzel.
Am Morgen pr sentierte der Stallknecht Scott fünfzig wei e gerissene Hühnchen. Dieser pfiff leise vor sich hin, halb aus überraschung, halb aus Bewunderung. Dann begrü te ihn Wolfsblut stolz, als h tte er ein lobenswertes Werk vollbracht. Der Herr sprach streng mit dem Misset ter, und Wolfsblut plünderte von da an nie wieder einen Hühnerhof.
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