2012德福DAF考試模擬閱讀
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2020-11-28 23:46
編輯: 歐風(fēng)網(wǎng)校
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Heimat als Erfahrungsraum der Vertrautheit
Heimat – was ist das eigentlich? Die Frage ist leicht gestellt, aber schwer beantwortet. Wer andere mit ihr plagt, bekommt statt einer Begriffsbestimmung vorab meist sehr Persnliches und Konkretes zu hren: den Namen eines Ortes oder einer Landschaft. Und fast immer fllt dann ein Satz wie dieser: ?Da bin ich geboren, da kenne ich mich aus.“
Heimat, so scheint es, bezeichnet einen unverwechselbaren Erfahrungsraum der Vertrautheit, der dem Kinde, dem noch jungen Menschen unmerklich zuwchst. Denn viel leicht nur ein Kind nimmt, wie aus dem Anbeginn der Schpfung, mit allen seinen Sinnen und stets gefhlskrftig seine Umgebung in sich auf; neben dem Auge und Ohr, neben Bildern und Klngen, nahe am Ertasten, am Greifen und Begreifen mit den Hnden ist sogar die Nase wichtig, die Eindringlichkeit der Gerche.
Solch eine gefhlsstarke Vertrautheit lsst sich spter kaum noch nachholen; um den Schriftsteller Simenon zu zitieren: ?Alles, was wir intensiv an Gefhlen und Eindrcken in uns speichern, tun wir bis zum Alter von siebzehn, hchstens achtzehn Jahren.“ Doch in der Intensitt ist zugleich eine Kraft zum Bewahren angelegt. Wenn Heimat riecht, dann kann nachJahrzehnten ein Anhauch gengen, um uns sofort zurckzuversetzen. Darum handelt es sich um einen Schatz des vordergrndigen Vergessens noch oder gerade dem Alternden bleibt. Wenn freilich Heimat als Mglichkeit mit jedem Kind neu geboren wird und allmhlich ihm zuwchst, dann wei es doch nichts davon. Es hat noch keinen Begriff von der Sache, um die es geht. Erst ein Riss im Vorhang des Selbstverstndlichen, der Abstand oder der Verlust lassen uns Heimat erkennen. Darum ist jede Entdeckung von Heimat nahe am Heimweh angesiedelt, darum blicken wir zurck auf die einstige Geborgenheit, als handele es sich um den Garten Eden, aus dem wir unerbittlich und unwiderrufbar vertrieben wurden.
Aber so sehr die Sehnsucht nach rckwrts verklren mag, was einmal war, so handelt es sich doch nicht um eine Ilusion und schon gar nicht um etwas Nebenschliches. Zu den gesicherten Erkenntnissen der Forschung und Erfahrung gehrt, dass schon Kleinkinder auf die Herstellung eines ?Urvertrauens“ angewiesen sind, wenn sie ihren Weg ins Leben ohne Schden finden sollen, die unter Umstnden nie mehr zu heilen sind. Bedingung des Urvertrauens ist die stetig – zuverlssige Zuwendung der Mutter oder einer anderen ?Bezugsperson“. Heimat indessen bezeichnet eigentlich nur die allmhliche Ausweitung dieser Vertrautheit ber die eine Person hinaus auf das Lebensgefge, das sich dem Kinde Schritt um Schritt mit seinen Sinnes- und Bewegungsmglichkeiten erschliet.
Die Wissenschaft redet vom ? Hospitalismus“ und meint damit Entwicklungsschden, die bei noch so einwandfreier Betreuung entstehen, wenn das Personal der Klinik oder des Heimes stndig wechselt. Der Gedanke liegt zumindest nahe, dass es auch Entwicklungsschden aus Heimatmangel geben kann – heute mehr denn je. Denn gehrt nicht zum modernen Dasein ein unaufhrlicher Kulissenwechsel, der es schwer, wenn nicht aussichtslos macht, die Vertrautheit berhaupt herzustellen? Stellt nicht zum Beispiel das Fernsehen geradezu den Inbegriff des stndigen und stets unverbindlichen Kulissenwechsels dar? Oder, um etwas nur dem Anschein nach Nebenschliches zu nennen: Die moderne Manie, jede Ware steril und duftfrei in Folien zu verscheien, sogar Bcher, schafft Mglichkeiten ab, Dinge buchstblich zu begreifen und erriechen. Hngt vielleicht das Fahrige, Zappelige, Unstete vieler Kinder und Jugendlicher, ihr Hin und Her zwischen berbegeisterung und Verzagen, zwischen Aggression und ngsten mit der misslungenen Vertrautheit, mit dem Heimatmangel zusammen? Hat, vorbewusst, womglich auch die moderne Angst vor dem Alter damit zu tun, dass seine Wegzehrung immer karger gert, weil die Schatztruhen des Erinnerns in der Kindheit nicht mehr oder blo noch mit falschem Flitter gefllt wurden?
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21.Fr viele Menschen ist Heimat gleich bedeutend mit ihrem Geburtsort.
22.Wer seine Kindheit nicht an dem Ort verbringt, wo er geboren ist, hat keine Heimat.
23.Ein Kind nimmt seine Umgebung intensiver wahr als ein Erwachsener.
24."Heimat“ ist fr viele vor allem mit Gerchen verbunden.
25.Alte Menschen vergessen oft ihre Erinnerungen.
26.Erst aus der Distanz heraus wei man Heimat zu schtzen.
27.Kleinkinder brauchen fr eine gesunde Entwicklung die Erfahrung des Urvertrauens.
28.Das Gefhl des Urvertrauens kann nur die Mutter vermitteln.
29.Entwicklungsschden bei Kindern und Jugendlichen entstehen lediglich durch Wechsel des Personals.
30. Die Herstellung der Vertrautheit erweist sich heutzutage leichter als frher.
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